Kambodscha + Vietnam

Kambodscha + Vietnam 

08. – 20. Februar 2024 mit Nicko Cruises

Die südostasiatischen Staaten Kambodscha und Vietnam reizten uns wegen ihrer hinduistisch/buddhistischen Baudenkmäler und Kultur und wegen ihrer jüngeren politischen Entwicklung.

Die folgende Karte zeigt diese Länder und ihre Nachbarstaaten. Die eingekreisten Städte waren die wichtigsten Ziele unserer Reise.

Die Reise ergab natürlich eine Flut von Eindrücken, die wir
im Folgenden auf ein überschaubares Maß zu verdichten versuchen.

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08. und 09.02. 
Flüge: Frankfurt >> Bangkok und Bangkok >> Siem Reap 

Auf allen Flügen wurden wir, wohl wegen unseres kalendarisch etwas gehobenen Alters, auffällig gut betreut. 

Der Bildschirm in der Flugzeugkabine hatte immer Unterhaltungs-, aber auch Informationswert:

Schön, dass wir auch an frühere Reisen erinnert wurden! 

Bangkok, Thailand. Weiterflug mit Bangkok Airways. 

Ankunft in Siem Reap, Kambodscha: 

Wir hatten uns das eVisum vorher besorgt und deshalb keine Probleme bei der Einreise in Kambodscha.

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09.02.
Siem Reap, Angkor Thom 

(aus Wikipedia)

Kambodscha gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. 1953 wurde es von der Kolonialmacht Frankreich unabhängig, musste dann aber schlimme Jahre des Indochinakriegs und schließlich (1975 – 79) der Schreckensherrschaft der Roten Khmer durchstehen, war dann auch noch bis 1989 von Vietnam besetzt. Seit 1993 ist Kambodscha eine parlamentarische Monarchie, aber letztlich ein sozialistisches Einparteiensystem und keineswegs frei von Korruption und dem Einfluss von Nachfolgern der Roten Khmer. 

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In diesem Staat sind wir jetzt, genauer: in Siem Reap.

Wir hatten ein gutes Hotel. Nur dessen Gastronomie war gewöhnungsbedürftig.

Der Pool des Hotels hatte 28 Grad, passend zu den Tagestemperaturen von ca. 35 Grad.

Das Fernsehen blieb für uns unverständlich, denn
Khmer ist nicht nur der Name der Kambodscha beherrschenden Ethnie, sondern auch deren Sprache und Schrift

Nachmittags sahen wir als erste die Tempelanlage Angkor Thom. Sie belegt eine Fläche von 3 x 3 km, ist von einer Mauer und einem 100 m breiten Graben umgeben.
Angkor Thom wurde als Hauptstadt des Khmer-Reiches seit Ende des  12. Jahrhunderts von König Jayavarman VII. gebaut. Die Stadt wurde mit Ende der Herrschaft der Khmer-Könige im 15. Jahrhundert verlassen.
Der Haupttempel ist der Bayon, berühmt durch seine Gesichtertürme, von denen noch 37 erhalten sind. Die fast 200 Gesichter sind bis zu 7 m hoch und stellen alle den Bodhisattva Lokeshvara, eine Art Geistwesen im Mahayana-Buddhismus, dar. 

Das Südtor zum Angkor Thom mit jeweils 54 Statuen von Göttern (links) und Dämonen (rechts):

In der Vergrößerung besser zu erkennen: eines der Gesichter auch über dem Portal.

Ein Ausschnitt aus der Reihe der Götter

Die Götter-Reihe von der Grabenseite aus: 

Einige der vielen Türme, anschließend eines der Gesichter im Bayon.

Auf schier endlosen Reliefwänden ließen die Angkor-Könige ihre  erfolgreichen Schlachten, Feste und andere Begebenheiten darstellen. 

Hier noch ein besser fotografiertes Beispiel aus dem Internet: 

Wir fuhren fast immer mit Tuk-Tuks, auch zu diesen Tempelanlagen.

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10.02.
Siem Reap, Angkor Wat und Ta Prohm

Angkor Wat ist die weltgrößte Tempelanlage. Sie wurde Anfang des 12. Jahrhunderts vom König Suryavarman II. erbaut, ist also älter als Angkor Thom, das wir gestern besuchten. Der religiöse Hintergrund war zunächst die Vishnu-Verehrung, also hinduistisch. Ab dem 13. Jahrhundert war aber – und ist bis heute – der Theravada-Buddhismus bestimmend.  

Etwa 1 Mio. Arbeiter sollen gleichzeitig am Bau des Komplexes beteiligt gewesen sein, anstelle von Architekten-Plänen ritzte man ihnen ihre Aufgaben in die Haut. Die Steine für die gigantischen Bauwerke mussten aus einem ungefähr 40 km entfernten Steinbruch gewonnen werden. Mörtel wurde nicht verwendet. 
Die Skulpturen und Reliefs sind von unglaublicher Qualität! 

Die Treppen, meist ohne Geländer, waren bei der Hitze schon eine Herausforderung. 

Die Besucher bildeten lange Schlangen. Auch Mönche – in ihren safrangefärbten Kutten – waren mit durchaus modernen Gewohnheiten dabei. 
Angkor Wat ist noch weitgehend vom ursprünglich angelegten Wassergraben umgeben. Er ist 200 m breit und 6 bis 7 m tief. 

Am Nachmittag besuchten wir den Ta Prohm Tempel, auch aus dem 12. Jahrhundert, den man heute bewusst dem Eingriff der Natur überlässt.

Hier schlagen Tetrameles nudiflora zu, die über 45 m hoch werden und einen Stammdurchmesser von 2 m haben können.

Das muss die Würgefeige sein, ein parasitierender Epiphyt. 

Die Wege waren häufig von Früchten des Dipterocarpus alatus, ein Zweifügelfruchtbaum, bedeckt. 

Außerhalb der Anlagen konnte man frische Kokosmilch genießen. 

Vor allem auf den Parkplätzen waren viele Affen unterwegs. 

Am Abend wurden wir vom Veranstalter angenehm ausgeführt. 

 

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11.02. Busfahrt nach Kampong Cham, Einschiffung 

Wir fuhren etwa 7 Stunden bis Kampong Cham, wo unsere Flussfahrt auf dem Mekong beginnen sollte. 

Unterwegs sahen wir viele Zufahrten zu buddhistischen religiösen Einrichtungen.

Aussichtslos waren Versuche, Schilder mit der Khmer-Sprache und -Schrift zu verstehen. Aber es gibt ja die Google-Übersetzer-App… 

Wir folgten solchen Empfehlungen und genossen originelle und angenehme Gastronomie. 

Hier ahnt man richtig: Toilette, Tankstelle…

Völlig überraschend: Ausgedehnte Anpflanzungen der Hevea brasiliensis, des Gummibaums. Die Nachfrage nach Naturkautschuk steigt angeblich in jüngerer Zeit erheblich. Die Bäume werden nach ca. 20 Jahren gerodet, weil sie dann kein Latex mehr liefern.

In Kampong Cham, wo wir nachher einschifften, bewunderten wir die längste Bambusbrücke der Welt. Sie verbindet in der Trockenzeit, wenn der Wasserstand des Mekong für die Fähre nicht ausreicht, die Stadt mit der knapp 1 km entfernten Insel Koh Pen. Zur Regenzeit wird sie abgebaut und zur Trockenzeit wieder aufgebaut, wobei die Bambusstangen zum Teil wiederverwendet werden.

Dann ging’s auf das Schiff, das uns nun für sieben Tage die Wohnung bieten sollte: „Mekong Navigator„.

Das Schiff ist ein Bisschen im französischen Kolonialstil gebaut, hat 34 Doppelkabinen, also Platz für 68 Passagiere, und 46 Mitarbeiter.
Hier unsere  Kabine (mittlere Größe: 26 m2).

 

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12.02. Kambodschanisches Leben im Dorf Opopel. Buddhistischer Tempel Wat Roka Kong

 

Unser Schiff hatte bei Opopel geankert, so dass wir zu Fuß das Dorf erreichen konnten. 

Wir durften diese „Mittelklasse-Familie“ besuchen. Das Haus ist auf Stelzen gebaut –  eine in Kambodscha sehr verbreitete Bauweise.  Tagsüber lebt und arbeitet man bei mäßiger Hitze unter dem Haus. 

Auf einem großen Metallrost kann man fern vom Erdboden und von Schlangen ungefährdet arbeiten und spielen. 

Das Baby hat eine Hängematte.

Die Kinder ließen sich gern fotografieren. 

Im tagsüber eher unerträglich heißen Obergeschoß lebt man in der dunklen Tageszeit. 

Draußen im Garten kultiviert die Familie alles Mögliche, was wir zuhause bestenfalls im Supermarkt bekommen: Papayas, Pampelmusen, Jack-Fruits, Kokosnüsse… 

In diesen Behältern stellt man in großem Umfang eine Art Rettich-Wurzel-Extrakt her.

Dann das Erlebnis des Tages: Der Besuch der Dorfschule. 

Fröhliche, aufgeschlossene, neugierige Kinder!

Wir durften uns auch in die Bänke quetschen

Wir wurden in Spiele eingebunden – ohne sprachliche Verständigung.
Man denkt: Lasst die Kinder an die Macht!

Über der Tafelwand wird der offizielle kambodschanische Wahlspruch verdeutlicht: Nation. Religion, König. Unsere Übersetzer-App hilft uns, ihn zu lesen. 

Ein gutes Stück weiter stromabwärts besuchten wir am Nachmittag den buddhistischen Tempel Wat Roka Kong. Er soll gegen 1840 begründet worden sein. Hier das Hauptgebäude:

Die Decke und die Wände sind üppig ausgemalt.

Wir alle mussten in bestimmten Formationen sitzen. 
Es gab Gebete und eine „Wassertaufe“, für die man spendete. Wir ließen die Taufe aus.

Außerhalb des Hauptgebäudes befinden sich noch viele weitere Einrichtungen und große Skulpturen. 

Abends erreichte unser Schiff die Hauptstadt, Phnom Penh. Der Blick auf die Ufer lässt Größe ahnen: Die Stadt hat über 2 Mio. Einwohner

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13.02. und 14.02. Phnom Penh, Zentralmarkt, Königspalast,  Nationalmuseum 

Die Hauptziele dieser 2 Tage sind auf dieser Karte von Phnom Penh markiert. 

Im Zentralmarkt konnte man sich mühelos verlaufen. Hier zeigen wir nur den gewaltigen Rundbau, von dem nicht weniger beeindruckende Arme ausgehen. Wir hatten Zweifel, ob die vielen Händler ihre tausendfachen Waren jemals würden verkaufen können…

Für den 13.02. hatte unser Veranstalter den Besuch von zwei Gedenkstätten (Killing Fields und das Foltergefängnis Tuol Sleng) zur Schreckensherrschaft der Roten Khmer (1975 – 79) angeboten. Wir verzichteten auf die Teilnahme. Mitreisende berichteten nachher von Entsetzlichem.
Die von Pol Pot angeführte Bewegung kann man als extrem-marxistisch mit radikalen klassenkämpferischen Vorstellungen bezeichnen. Ihr fielen etwa 2 Mio. Menschen durch Hunger, Hinrichtungen und Zwangsarbeit zum Opfer. Unser Guide gehörte mit 7 Jahren zu den Kindern, die in Arbeitslager gebracht wurden. Sein Freund hatte eine Mango vom Baum holen und essen können, wurde deswegen von den Lager-Aufsehern zur Strafe getötet. 

Wir waren auf eigene Faust etwa zwischen dem Tonle Sap River (er verbindet den Tonle Sap See mit dem Mekong) und dem Königspalast unterwegs.

Auffällig fanden wir unter anderem die politischen Botschaften, die auf großen Schildern verbreitet wurden. Ihr Tenor war nach unserem Eindruck: Es geht euch doch gut!

Hier sagt unser Übersetzer
links „Herzlichen Glückwunsch zum 45. Jubiläum“   „7. Januar 1979“ (Ende der Roten Khmer)
rechts „Danke für den Frieden“.

Bei dem folgenden Schild wird daran erinnert, dass 1953 von König Norodom Sihanouk die Unabhängigkeit von Frankreich erklärt wurde. Rechts sieht man den Text aus der Übersetzer-App.

Norodom Sihanouk starb 2012. Sein ältester Sohn Norodom Sihamoni ist jetzt amtierender König von Kambodscha. Ein Jugendbild von ihm ziert einige der offiziellen Riel-Banknoten. Diese hier ist wegen des ungefähren Kurses 4000 : 1 rund 25 Cent wert.
(Wir zahlten in Kambodscha mit US-Dollars oder Kreditkarte.) 

Nun zu den Bauten des Königspalastes. Zunächst ein paar Fotos von außerhalb der umgrenzenden Mauern: 

Innerhalb des Palast-Areals war natürlich noch mehr Pracht zu sehen:

Die Palastgebäude sind innen zum Teil mit üppigen Wandmalereien verziert. 

Auch wurde uns gezeigt, welche Kleidung die Domestiken an den einzelnen Wochentagen zu tragen hatten.

In der Silberpagode ist der Fußboden durchgängig aus Silberfliesen hergestellt. Ansonsten scheint es nur Gold zu geben. Der große Buddha besteht aus 90 kg Gold und 2000 Diamanten. 

Jetzt noch ein Blick hinter den Palast. Dort spürte man die Armut. Diese Kinder schienen kein festes Zuhause zu haben. Sie rissen uns das Geld aus der Hand, das wir ihrer Mutter schenken wollten.

Nicht typisch, aber auch nicht selten: Kabelsalat. 

Im Nationalmuseum sahen wir eine unglaubliche Fülle von hochklassigen Steinmetz-Arbeiten, meist um die 1000 Jahre alt. Wir zeigen nur ein paar Beispiele.

Der Lepra-König.
Die Skulptur ist das Original der Zentralfigur der Terrasse des Lepra-Königs im Tempelkomplex Angkor Thom, die mit Hunderten erstklassiger Steinmetz-Arbeiten als vielleicht schönste Anlage in Angkor gilt.
Die Statue dem leprakranken König Yasovarman I. zuzuschreiben, ist angeblich falsch. Sie soll vielmehr Yama darstellen, den hinduistischen Gott des Todes

Garuda ist eine vielzitierte mythologische Figur – als Reittier Vishnus, als Götterbote und als Hoheitszeichen Thailands.

Skanda (auch Murugan) spielt mit seiner Mutter Shiva: indische Mythologie, uralte Kunstwerke.

Den Bodhisattva Lokeshvara haben wir schon früher beim Besuch des Angkor Thom als Vorlage für die Gesichter kennengelernt. Diese Statue kommt aus dem 6. Jahrhundert!

Das Nationalmuseum ist auch architektonisch etwas Besonderes. 

Der Abend schloss mit Tanz-Vorführungen und letzten Blicken auf Phnom Penh, das wir am nächsten Morgen verlassen sollten.

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15.02. Phnom Penh  >> Vietnam, Tan Chau

Frühmorgens wurden die Anker gelichtet.
Die städtischen Motive verschwanden. 

Ein Buddha, weit hinter dem Ufer: 

 Es wird viel Sand gebaggert und wegtransportiert im Mekong.  Beton-geeigneter Sand ist bekanntlich weltweit zunehmend gefragt.

Wir sind für uns recht unkompliziert nach Vietnam hereingelassen worden und ankern bald in Tan Chau

Sehr warm ist es auch dort. Trotzdem hält sich nicht jeder vorzugsweise in den klimaregulierten Räumen des Schiffes auf. 

Am Abend wurde schöpferisch Kleidung geschneidert und angezogen, zunächst mit Crew-Mitgliedern, dann mit (frei-) willigen Gästen. 

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16.02. Vietnam: Long Khanh A, My An Hung

Wir sind jetzt in der Sozialistischen Republik Vietnam, die von der Kommunistischen Partei Vietnam diktatorisch regiert wird. Oppositionelle Parteien sind gemäß Verfassung verboten. Die Hauptstadt ist Hanoi. Im 2. Weltkrieg war die Region von Japan besetzt, im Ersten Indochinakrieg von 1946 bis 1954 kämpften Vietnamesen erfolgreich gegen Frankreich, im Vietnamkrieg von 1964 bis 1975 gegen die USA. Unter kommunistischer Führung wurden Nord- und Süd-Vietnam 1976 wiedervereinigt.

Gegen China gab es 1979 bis 1990 einen Grenzkrieg, aber heute hat Vietnam mit China wegen der sozialistischen Gemeinsamkeit eher gute Beziehungen.

Vietnamesisch ist eine in Vietnam vorherrschende Ethnie und die Landessprache. Die Schrift beruht auf lateinischen Schriftzeichen, ist aber mit vielen Sonderzeichen an die Sprache angepasst. 

Die vietnamesische Währung ist der Dong
1 Euro entspricht rund 25000 Dong. 
Diese Banknote ist also etwa 4 Cent wert. 

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Vom Ankerplatz Than Chau aus fuhren wir morgens mit einem kleinen Boot (Sampan) zur nahegelegenen Insel nach Long Khanh A, einer dorfähnlichen Siedlung. 

In der Nachbarschaft der Anlegestelle wohnten Menschen auf ärmlichen Hausbooten. 

Wasserseitig fielen immer wieder die großen Mengen an Wasserhyazinthen auf, sowie Reusen, in denen sich Fische bei Hochwasser verfangen sollen. 

Auf der Insel dürfen Verstorbene auf dem Privatgrundstück bestattet werden. Die Grabsteine sind hochwertig und würdevoll gestaltet.
Es gibt aber auch einen kommunalen Friedhof.

Auch hier spielte sich das Leben tagsüber vorwiegend unter den Häusern ab. 

In der Region werden traditionell Schals gewebt, wohl auch in Haushalten.
In dieser Weberei ging es fast industriell zu. 

Prächtige Johannisbrotbäume und Bananenstauden an den Wegen!

Kühe in schlechtem Zustand: 

In einem öffentlichen Haus wurde in Bildtafeln vor den Folgen schlechten Lebenswandels gewarnt. Der Buddhismus ist da wohl auch nicht zimperlich! 

Werbung der kommunistischen Staatspartei mit dem Hammer-und-Sichel-Symbol

Wir sahen auch in der Ferne eine Affenbrücke, d. h. eine sehr einfache Brücke aus Bambusstangen.

Das lässt uns einen Hinweis geben: Wir lasen das Buch von Karin Kalisa, in dem auch Affenbrücken vorkommen, „Sungs Laden„, eine höchst lesenswerte Geschichte, in der vietnamesische und DDR-deutsche Schicksale zusammentreffen.

Am Nachmittag besuchten wir, wieder per Sampan, das Dorf My An Hung. Hier war der agrarische Reichtum der Region zu sehen. Und wir konnten die „Milch“ frischer Kokosnüsse genießen. 

Das ist die Jack-Fruit, die bis zu 30 kg schwer werden kann. Sie war bei dem Obstangebot auf dem Schiff immer dabei. Und sie schmeckt gut. 

Pfeffer, Ananas, Goldpflaumen:

Chili, zumeist noch unreif: 

Uns wurde vietnamesische Musik geboten:

Diese alte Dame gehörte zur Familie der Musikanten. Sie ließ sich gern fotografieren und lehnte auch ein Trinkgeld nicht ab: 

Uns wurden die Früchte der Region erklärt. In der Mitte liegt eine Durian, „Stinkfrucht„, die angeblich gut schmeckt, aber nicht gut riecht. 

Jugendliche des Dorfes führten Kampfsport vor: 

Ob man hier mit Recycling Geld verdient? 

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17.02. Großmarkt und mehr in Sa Dec, Cai Be

Sa Dec ist eine Stadt mit über 200000 Einwohnern. Wir besuchten den Markt, auf dem mit unglaublicher Fülle Nahrungsmittel angeboten werden. 

Bei der Anfahrt mit dem Sampan nahe am Markt sahen wir, dass dort ziemlich unorthodox gebaut und gelebt wird.


Tourismus-Werbung, auch mit Blick auf das Haus Huynh Thuy Le, das wir später besuchen. 

Der Markt hat etwas Orgiastisches. Auf großer Fläche, aber trotzdem dicht gedrängt, werden unzählige Nahrungsmittel intensiv angeboten. Unser Guide sagte, dass die Bürger sich selten einen Kühlschrank leisten können. Sie kaufen deshalb täglich Frisches auf dem Markt.
Wir sehen hier Grünzeug, Wachteleier, Fische, Frösche, Schildkröten…


Die Fleisch-Stände fanden wir schrecklich – für uns Zuschauer und für die Tiere, die dort zu Tode gebracht wurden. 

Wir wurden sehr bedrängt von zahllosen Motorradfahrern, die sich ziemlich rücksichtslos ihren Weg durch die Menge bahnten.
4 Menschen auf einem Motorrad waren keine Seltenheit!

Nach dem Markt besuchten wir das schon erwähnte Haus Huynh Thuy Le. Es hat den Rang einer nationalen Gedenkstätte wegen der einzigartigen Architektureinrichtungen und ist bekannt für die Liebesgeschichte des Hausbesitzers Huynh Thuy Le und der französischen Schriftstellerin Marguerite Duras

Ebenfalls in Marktnähe ist eine chinesische Pagode, in der Konfuzius verehrt wird. Sie wird auch von Brautpaaren – vor der Hochzeit – aufgesucht, aus rituellen Gründen oder nur für Fotos vor den besonderen Kulissen.
(Der chinesische Text auf der Tafel heißt „Jian’an-Palast“)

Am Nachmittag hatten wir spannende Ruderbootfahrten. Wir wurden ein paar Kilometer durch enge Kanäle des Dschungels gerudert.

Links und rechts üppige Botanik. 
Wir sahen nur zwei Menschen, die dort ein Bad nahmen. Es waren die einzigen während unserer Reise.

Als wenn wir nicht schon vieles erlebt hätten… – Wir besuchten am Nachmittag noch in Cai Be ein „Handwerkerhaus“, in dem Puffreis, Reispapier, Reiswein und Schnäpse hergestellt werden.

Offenbar ein gefragter Verkaufsschlager sind die Schnäpse mit eingelegten Schlangen und Fröschen. Die Tiere müssen in bestimmter Weise in dem Schnaps ertränkt und auch noch verletzt werden, damit das Produkt die ihm zugeschriebenen wundersamen Eigenschaften erhält. Wir haben vom Kauf abgesehen.

Unterwegs fielen uns die Frachter mit voluminöser Ladung auf. Sie transportieren Reisspelzen zur thermischen Verwertung beispielsweise in Zementwerken . 

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18.02. My Tho, Busfahrt nach Ho-Chi-Minh-Stadt (Saigon)

In My Tho endete unsere Schiffsfahrt. My Tho ist eine Stadt mit über 200000 Einwohnern. Sie wird gern als Tor zum Mekong-Delta bezeichnet, obwohl sie noch etwa 50 km vom offenen südchinesischen Meer entfernt liegt.
Das Hafengebäude ist großzügig ausgestattet. 

Ein Bus brachte uns etwa 70 km weit nach Ho-Chi-Minh-Stadt (bis 1976 galt der heute noch geduldete Name Saigon). 

Unterwegs bemerkenswert waren wohl nur die Anbieter großer Skulpturen. In Kambodscha hatten wir die noch häufiger gesehen, wohl wegen des dort viel größeren Tempel-Hintergrundes. 

Saigon hat über 9 Mio. Einwohner. Dazu passen die großen Wohnkomplexe. 

Unser Veranstalter hatte das 5-Sterne Grand Hotel für uns ausgewählt. Es repräsentiert deutlich Luxus. Allerdings versprach das Menü mehr als es hielt…

Blick von der 20. Etage auf den Saigon-Fluss:

Der benachbarte Bitexco-Tower war mit 265 m Höhe lange Zeit das höchste Gebäude Vietnams. Auffällig ist sein Hubschrauber-Landeplatz im 52. Stock.
Unser Foto des Towers ist nicht gut, deshalb zeigen wir noch ein zweites Bild (Quelle: Wikipedia).

Weltstadt-Niveau in der Kernstadt. Man kann sich wundern, dass das kommunistische System nicht überfordert wird.

Im Jahr des Drachen riesige bewegliche Drachen-Figuren

Heere von Motorradfahrern.
5 Mio. in Saigon, sagte unser Guide. 

Denkmäler von
Trần Hưng Đạo, einem Nationalhelden, der im 13. Jahrhundert die angreifenden Mongolen besiegte,
und
Hồ Chí Minh, dem militärischen Führer vom 2. Weltkrieg bis zum Vietnamkrieg und Präsidenten (bis 1969) der Demokratischen Republik Vietnam.

Der Wiedervereinigungspalast, früher Unabhängigkeitspalast. Er zeigt vor allem historisch bedeutsame Räume. 

Vor dem Palast stehen ein chinesischer und ein russischer Panzer zum Gedenken an die unterstützenden Staaten im Vietnam-Krieg

Auf großen Plakaten wird dazu aufgefordert, die Gründung der kommunistischen Partei Vietnams 1930 zu feiern, und es wird zu dem herrlichen Staat gratuliert. 

Am Abend aßen wir außerhalb des Hotels – ohne Begeisterung. Wir haben offenbar Schwierigkeiten mit der vietnamesischen Küche

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19.02. und 20.02: Ho-Chi-Minh-Stadt (Saigon),
Flüge: Saigon >> Bangkok und Bangkok >> Frankfurt 

Die Jadekaiser-Pagode, ein taoistisch-buddhistischer Tempel, ist eine Attraktion Saigons – sogar Barack Obama besuchte sie.
(Der Jadekaiser ist eine taoistische Gottheit, keine historische Persönlichkeit.)
Man sieht viele Betende in dem Gedränge.

Dämonische Figuren an den Wänden:

Wir sahen viele Plakate, die vor Drogenmissbrauch warnten und zu Meldungen an bestimmte Dienststellen aufforderten. 

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Wir haben Einiges gelernt über zwei Staaten, deren Menschen bis in die jüngere Vergangenheit hinein auch von westlichen Mächten sehr geschunden wurden, uns aber trotzdem freundlich begegneten.
Es war eine unerhört spannende Reise, die uns auch angenehme Mitreisende kennenlernen ließ. 

Die Heimreise war unvermeidlich. Sie bestand im Wesentlichen aus anderthalb Stunden Flug nach Bangkok, dann reichlich 12 Stunden Flug nach Frankfurt. Großes Lob an Thai Airways

ENDE