Usbekistan + Kirgisistan


Usbekistan + Kirgisistan 

14. – 28. Mai 2023 mit Chamäleon

Wir wollten die zentralasiatischen Staaten Usbekistan und Kirgisistan kennenlernen, die früher Teile der antiken Seidenstraße waren und in denen bis heute  besonders viele großartige Bauwerke aus jener Zeit bewundert werden können.

Eine Übersicht über die Staaten jener Region gibt folgende Karte:

Die Reise ergab eine Flut von Eindrücken, die wir hier auf ein überschaubares Maß zu verdichten versuchen. 

Als Seidenstraße wird das Netz alter Handelswege bezeichnet, über das früher die Karawanen zogen, die Güter, unter anderem Seide, von Ostasien in den Mittelmeerraum – und umgekehrt – brachten. Über die Seidenstraße erfolgte aber auch ein Austausch von Kulturen, Religionen, Wissen und Krankheiten. Marco Polo nutzte die Route im 13. Jahrhundert auf seinem Wege nach China. 

(Ein aktueller Hinweis: Im Berliner Neues Museum, James-Simon-Galerie, wird eine Ausstellung „Archäologische Schätze aus Usbekistan. Von Alexander dem Großen bis zum Reich der Kuschan“ gezeigt. Sie zeigt unglaubliche Funde aus der Zeit vom 4. Jh. v. bis zum 4. Jh. n. Chr.)

Wikipedia beschreibt den alten Verlauf der Seidenstraße so: 

Unsere Route

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14.05. 
Flug Frankfurt >> Istanbul. 

Flugscham? Ja, wenngleich der Veranstalter uns zu beruhigen sucht: 134 m2 Regenwald pro Person sollen den CO2-Fußabdruck kompensieren…

An diesem Tag lief in der Türkei die Präsidentschaftswahl. Wir konnten sie im Flieger verfolgen. Es wurde eine Stichwahl erforderlich, die ausgerechnet am Tage unseres Rückflugs stattfand. Erdoğan gewann. 

Ein paar Fotos aus dem beeindruckenden Flughafen Istanbul:

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15.05. 
In der Nacht Weiterflug nach Urganch in Usbekistan – über das Schwarze und das Kaspische Meer. 

Urganch, eine Stadt mit 150000 Einwohnern, war also unsere erste Station in Usbekistan.

Usbekistan ist eine präsidentielle Republik mit einer Fläche, die ähnlich groß ist wie die der Bundesrepublik. Sie besteht überwiegend aus Wüste. Die Nachbarstaaten sind  Afghanistan, Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan und Turkmenistan. Die Bevölkerung ist knapp halb so groß wie die der BRD. Sie ist zu 90 % islamisch geprägt, umfasst aber zahllose Ethnien und Religionen, die nach unserem Eindruck in friedlicher Koexistenz leben.
Wie später auch in Kirgisistan haben wir überall erstaunliche Liberalität erlebt!

Das Wappen und das Banner Usbekistans: 

Vom Flughafen Urgench wurden wir gleich abgeholt und nach Chiwa gebracht. Unterwegs fielen uns Gebäude auf, die teils noch die UdSSR-Vergangenheit ahnen lassen (Usbekistan und Kirgisistan sind seit dem Zerfall der Sowjetunion 1991 unabhängig). Es dominieren jedoch Häuser mit modernem Zuschnitt, überraschenderweise praktisch immer mit Dachdeckung aus lackiertem Stahl. Mit Ziegeln gedeckte Dächer haben wir nicht gesehen.

Bemerkenswert fanden wir auch die gepflegten Anlagen und die hohe Sauberkeit in der Öffentlichkeit überhaupt. Schmierereien an Hauswänden, wie bei uns, sahen wir nicht. Das gilt auch für das später besuchte Kirgisistan.

Chiwa (Khiva) gehört neben Buchara, Samarkand und Taschkent zu den wichtigsten usbekischen Städten mit historischen Bauwerken. Unübersehbar sind die aus Lehm (+ Stroh) gebauten Stadt- und Festungsmauern, Weltkulturerbe wie vieles dort. 

Das Tor als Zugang zur Konya Ark, der Alten Festung aus dem 17. Jahrhundert, die etwa das Zentrum des Khanats Chiwa darstellte.  

China hat sich oft an Restaurierungsmaßnahmen beteiligt: 

Die Altstadt enthält neben der Festung zahllose Sehenswürdigkeiten, von denen wir hier nur wenige nennen können:

Besonders prächtig sind die Bauwerke, die zum Palast Tasch Hauli (Tasch Khovli) gehören. Khan Alla Kuli ließ ihn als Sommerresidenz Anfang des 19. Jahrhunderts errichten.
Hier ein Teil des Harems

Das Schlafzimmer des Khans:

Die Gedenkstätte Pahlawan Mahmud ist ein auf das 13. Jahrhundert zurückgehendes Mausoleum mehrerer Khans. Die Wände, Kuppeln und Sarkophage sind unerhört prachtvoll ausgestattet: 

Der auffällige Turm, Kalta Minor, ist ein unvollständiges Minarett. Er ist mit prächtigen Majolika-Fliesen dekoriert, hat unten 14 m Durchmesser und ist 27 m hoch. Die geplante Höhe von 80 m wurde nicht erreicht, weil der Bauherr, Khan Muhammad Amin, 1855 getötet wurde. Kalta Minor ist eines von 5 Minaretten, die in einer Achse Chiwas liegen.

Im Schatten der Baudenkmäler haben Verkäufer von Keramik, Fellmützen, Holzartikeln und Seidentüchern ihre Stände eingerichtet:



Khan Muhammad Amin ließ auch eine Medrese (Madrasa, Koranschule) bauen. Sie liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Minarett Kalta Minor.

Hier sehen wir den Eingang:


Weiter hinten ist der Thronsaal:


Der Gebäudeteil für die eigentliche Koranschule  verfügte über 125 Zimmer für die Studenten. Er wird heute als Hotel genutzt:

Die größte Moschee Chiwas ist die Freitags-Moschee, Juwa-Moschee, die im 18. Jahrhundert auf sehr viel älteren Vorgänger-Rudimenten erbaut wurde. 


Wir wohnten im Muso Tora Hotel, einer ehemaligen Medrese, in etwas gewöhnungsbedürftigen Zimmern ohne Außenfenster. Schön war der große Innenhof: 

Überall wurde viel Holz verarbeitet, Ulme zumeist, so sagte unser Guide. Und fast immer ist es mit kunstvoller Schnitzerei veredelt, wie hier an den Türen des Hotels, aber auch an den Palastbauten: 

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16.05. 
Fahrt nach Buchara

Für die 450 km weite Fahrt nach Buchara brauchten wir 7 Stunden.
Hier überquerten wir den Amudarja


Der Amudarja und der Syrdarja waren die Hauptzuflüsse des Aralsees, der früher der viertgrößte See der Erde war, seit Stalins Zeiten jedoch zunehmend austrocknet. Der Grund ist die Wasserentnahme aus den Flüssen zur Bewässerung der riesigen Baumwollfelder. Sie führt dazu, dass der Amudarja heute vor dem Erreichen des Aralsees versickert und auch der Syrdarja nur noch selten ankommt.

Hier ist der Amudarja Grenzfluss. Auf der gegenüberliegenden Seite ist Turkmenistan:


Usbekistan liefert Erdgas nach Kirgisistan, das seinerseits Wasser nach Usbekistan liefert. Man sieht oft von der Straße aus die blauen Wasserleitungen
oder Rohre, deren Verlegung ansteht:


Was sahen wir noch während der Fahrt, sozusagen am Wegesrand?

Da waren sehr gepflegte Obstbaum-Plantagen, meist Aprikosen:


Nicht nur bei diesen Obstbäumen, sondern ganz allgemein bei beliebigen Baumarten fiel auf, dass ihre Stämme immer mit Kalkmilch geweißt waren, was gegen Schädlinge, Wildverbiss und Frostschäden wirksam sein soll.

Nicht selten waren da auch Herden von freilaufenden Schafen oder Rindern:

Wir sahen eine riesige Gewächshausanlage. Betreiber ist ein türkisches Unternehmen:


Die Ackerflächen sind im Allgemeinen eher klein. Sie dienen dem Anbau von Baumwolle oder Reis. Auf ihnen arbeiten meist Frauen. Hier hacken sie Unkraut auf einem Baumwollfeld:

In eher ländlicher Situation auf einmal ein modern wirkendes Hotel:

In Buchara leben fast 300000 Menschen. Da dominieren einfache Zweckbauten:

Unser Guide erzählte viel über die Situation der Bevölkerung. Die Verdienste sind gering, Bakschisch gehört zum Lebensalltag. Man lebt die Großfamilie, in die jeder das ihm Mögliche einbringt. 


Was fiel an dieser Tankstelle auf?


Zum einen, dass nur Methan angeboten wird (Diesel ist kaum zu bekommen). Das ist jedoch in Usbekistan eher der Standard, da es als Erdgas in großem Maße gewonnen wird. Es kostet deutlich weniger als Benzin bzw. Diesel und wird trotz des Druckproblems (250 bar im „Tank“!) vor allem bei Nutzfahrzeugen verbreitet eingesetzt.
Zum anderen das Wort Xorazm. Für uns war es nicht leicht, es zu deuten, auch bei Berücksichtigung der usbekisch-kyrillischen Zeichen. Die Lösung brachte der Blick auf die Briefmarke. Da passt alles zusammen, der Stolz auf den mittelalterlichen Gelehrten und auf die Region, aus der er stammt:


Al-Chwarizmi
(latinisiert Algorismi), lebte im 8. und 9. Jahrhundert, stammte aus Choresmien (usbekisch Xorazm, historische Bezeichnung für eine Region, die heute zu Usbekistan und Turkmenistan gehört). Er war ein genialer Universalgelehrter, u. a. Begründer der Algebra. Nach ihm wurden die Algorithmen benannt.

Nun endlich zur Weltkulturerbe-Stadt Buchara, von der wir abends noch einen ersten überwältigenden Eindruck erhielten:

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17.05. 
Buchara

Buchara hat über 300 Moscheen und über 100 Medresen. Man fühlt sich geradezu geblendet und überfordert und kann nur sehr unvollständig berichten. 

Die Medrese Mir Arab aus dem 16. Jahrhundert: 


Die etwas jüngere nach dem Wesir  Nadir Divan-begi (Nodir-Devonbegi) benannte Medrese von 1623 weicht vom Gebot des Islam ab, keine Bilder von Menschen oder Tieren zu zeigen. Im Tympanon des Eingangs sind zwei Simurghen (Schutzvögel) abgebildet, die zu einer Sonne mit menschlichem Gesicht fliegen. 

Benachbart liegt die noch etwas ältere Nadir Divan-begi Chanaqa (Herberge). Das Gebäude ist heute ein Kulturzentrum. 

Das große Wasserbecken zwischen beiden Gebäuden, Hovuz, vervollständigt den beliebten Treffpunkt. 

Auf der Kuppel dieses Basars (Toqi Zargaron) scheinen Störche zu nisten. Sie sind jedoch künstlich…


Das nächste Foto zeigt den Eingang zum Ark, der Zitadelle von Buchara, die vor über 2000 Jahren begründet, aber immer wieder zerstört wurde, zuletzt 1920 von der Roten Armee. In Teilen ist sie wieder aufgebaut, vor allem für Museen. 

Vor dem Ark, auf dem Registan (Hauptplatz), wird Belustigung für das Publikum geboten:


Ein Foto gefällig? 

Die Abdulaziz-Khan-Madrasa wurde im 17. Jahrhundert erbaut: 

Ihr gegenüber liegt die Ulug’bek-Madrasa, die viel früher, 1417, fertiggestellt wurde. Sie ist die älteste Madrasa in Zentralasien! 

Wir hatten zu Mittag ein angenehmes Restaurant im 3. Stockwerk, von dem aus wir den Platz fotografieren konnten. Unten links ist wieder die Abdulaziz-Khan-Madrasa, rechts sehr seitlich die Ulug’bek-Madrasa, links unten ist ein langer PKW zu sehen. Unten angekommen konnten wir dessen Heck fotografieren und den Besitzer des Wagens fragen, wieviel er für die Nummer bezahlt habe. Antwort: 15000 Euro (umgerechnet). Wohlhabende Menschen geben für bestimmte Nummern viel Geld aus, um ihren Status öffentlich zu zeigen, manchmal Summen oberhalb des Kaufpreises des Wagens. 


Immer wieder erfreulich zu sehen: weltoffenes, freundliches Publikum.


Die Kalon-Moschee ist die zweitgrößte Moschee Zentralasiens, sie wurde im 15. Jahrhundert erbaut.
Hier sehen wir zunächst den Innenhof, der 10000 Gläubigen Platz bietet.
Die seitlichen Galerien umfassen 208 Pfeiler mit 288 flachen Kuppeln!

Am hinteren Rand des Hofes (hinter dem Baum) befindet sich ein achteckiger Pavillon, der in jüngerer Zeit als Kanzel gebaut wurde, und dann das Hauptgebäude mit dem Mihrab, dem beeindruckenden Gebetsraum. Das treppenförmige Minbar ist die traditionelle Kanzel für den Imam, den Prediger des Freitagsgebets. Er steht nie auf der obersten Stufe.

Zu dem Kalon-Gebäude-Ensemble gehört aber vor allen Dingen das Kalon-Minarett aus dem 12. Jahrhundert. Es ist aus Ziegelsteinen erbaut und fast 50 m hoch.

Für den Abend hatte unser Veranstalter eine Tanz-Gruppe engagiert, die – mit Puppenbegleitung – die Story eines Mädchens darstellte, das wohl davon überzeugt werden musste, dass das Heiraten Glück bringt.

Bei einem Hersteller hochwertiger handgefertigter Puppen konnten wir staunen und einkaufen:

Ähnlich war es bei einem Schmied, der erstklassige Messer selbst herstellte: 

Einkaufen konnten wir in Usbekistan oft mit Karte oder Euro, nicht mit Dollars, auf jeden Fall aber mit der usbekischen Währung, dem Som (S’om). 
1 Euro entspricht etwa 10000 Som. 
Wir kauften Som für 200 Euro und waren dadurch Millionäre!

Nasreddin Hodscha, ein geistreich-witziger Schelm des Mittelalters, wird mit Buchara in Verbindung gebracht und dort auch gefeiert.

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18.05. 
Buchara + Samarkand

Wir besuchten in Buchara noch ein originelles Museum, das Xo’jayew(Khodzhayev)-Haus. Der Namensgeber war ein reicher Fellhändler, der das Haus 1891 erbaute. Sein Sohn Fayzulla war ein bedeutender Politiker. Er kritisierte Stalin und wurde 1938 in Moskau hingerichtet. Sein Elternhaus dient jetzt seiner Ehrung und ist Museum für usbekische Wohnkultur des ausgehenden 19. Jahrhunderts.  


Das Haus ist mit viel schöner Malerei verziert. 

Besonders interessant ist der hintere Gebäudeteil, der ausschließlich weiblichen Gästen vorbehalten war: 


Eine Wiege für die Babys von vor 150 Jahren wurde uns vorgeführt. Sie war mit eingebautem Töpfchen versehen, das für das große Geschäft unmittelbar erreichbar war. Für das kleine Geschäft wurden flötenähnliche Holzteile mit eingewickelt, die zum Geschlecht des Kindes passend geschnitzt waren. Gute alte Zeit?

Dann besuchten wir das Naqschbandi-Mausoleum, eine der heiligsten Pilgerstätten Zentralasiens, das etwas außerhalb von Buchara gelegen ist.  Baha-ud-Din Naqschband lebte im 14. Jahrhundert. Er war der Begründer des Naqschbandiya-Ordens, eines der größten muslimischen Sufi-Ordens. 
Das große Gelände ist unerhört aufwändig prachtvoll gestaltet und wird offenbar noch weiter gestaltet.


Auf der großen Info-Tafel am Eingang steht ein Zitat des islamischen Sufi-Gelehrten (Khoja) Abdul Khaliq , der in Gijduvan (dem Ort des Mausoleums, nahe Buchara) im 12. Jahrhundert lebte und lehrte. Mit Hilfe von Google konnten wir ihn übersetzen.

Was so ein Tag alles hergeben kann! 
Wir besuchten noch eine Töpferei und tauchten dann in das Nachtleben Samarkands ein. 



Usbeken lieben das gesellige Beieinander. Immer wieder sahen wir in Restaurants auch diese Gruppentische. Hier trifft man sich liegend oder im Schneidersitz hockend in fröhlicher Runde. 

Vorgeschmack für den nächsten Tag: Blick auf den Registan

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19.05. 
Samarkand

Wir wohnten wiederum in einem guten Hotel: 

Sehr in der Nähe war ein Hochzeitshaus. In solchen Häusern werden die üppigen usbekischen Hochzeiten gefeiert, meist mit 300 oder mehr Gästen. Dazu passende Kleidung wird in speziellen Geschäften vor allem zur Miete angeboten. 


Samarkand ist eine moderne Großstadt mit 500000 Einwohnern. Dazu passend geht es auf den Straßen recht lebhaft zu: 

Timur Lenk („der Schreckliche“, Tamerlan), der bedeutende islamische Heerführer und Eroberer, starb 1405 und wurde im Gur-Emir(Grab des Herrschers)-Mausoleum in Samarkand begraben.
Timur begegnete uns vielfach in Samarkand, auch außerhalb des Mausoleums.

Kommen wir also gleich zu seinem Mausoleum. Es ist auch Grabstätte von später verstorbenen Persönlichkeiten aus seinem Umfeld. Es ist eine sehr große Anlage. Jedes Foto zeigt nur Details.
Wir stellen deshalb ein Übersichtsfoto aus Wikipedia (danke!) voran:


Das Eingangsportal (in der Übersicht ganz rechts) ist bereits mit Majoliken prächtig gestaltet: 

Der Hauptbau wird von der großartigen Kuppel gekrönt. 

Einer der Sarkophage: 

Überwältigende Innen-Dekoration: 

Die stalaktitenartige Ausformung des Deckenbereichs, die Muquarnas, sieht man bei den historischen Gebäuden nicht selten: 

Draußen überraschte uns immer wieder die Freundlichkeit und Offenheit der Menschen. Viele versuchten eine Unterhaltung und wollten gern fotografiert werden.



Oft trafen wir auf Gruppen von fröhlich plaudernden Frauen, die begeistert reagierten, wenn wir uns ohne Sprachkenntnisse mit ihnen zu „unterhalten“ versuchten. 


Die Frauen sind alle verheiratet. Man erkennt es an ihren Kopftüchern, die sie bei ihrer Hochzeit von ihren Schwiegermüttern umgelegt bekommen. Sie müssen jetzt lebenslang ein Kopftuch tragen. 

In Samarkand leben etwa 2000 Juden. Wir aßen im Restaurant eines jüdischen Geschäftsmannes. 

Zurück zu den historischen Gebäuden. 
Am Registan, dem Hauptplatz, liegen drei Medresen in harmonischer Anordnung. Links ist es die Ulug’bek-Madrasa (1417-1420), in der Mitte die Tilla-Kori-Madrasa (1646-1660) und rechts die Sher-Dor-Madrasa (1619-1636).

Wir zeigen nur von der letztgenannten Madrasa die Fassade deutlicher.

Die gewaltige Bibi-Khanum-Moschee (15. Jahrhundert) müssen wir wenigstens zum Teil noch zeigen – und in ihrem Schatten den mannsgroßen Koran:

Man würde Wochen brauchen, um Samarkands Kunstschätzen einigermaßen gerecht zu werden. 
Wir schließen hier mit den Bildern von drei Kuppeln. Wir konnten sie in der Öffentlichkeit abfotografieren. Es sind die Kuppeln von einem Shohizinda-Mausoleum, der Bibi-Khanum-Moschee und der Tilla-Kori-Moschee

Gern erwähnen wir auch den Besuch bei einem Instrumentenbauer, der uns zahlreiche Saiteninstrumente, aber auch andere Geräte bis hin zur Maultrommel, zeigte und vorführte:

Zum Abend hatte unser Veranstalter noch etwas Besonderes eingerichtet: Ein Klassik-Konzert, allein für uns 12 Touristen, im Abram-Kalantarov-Haus. Das wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von einem jüdischen Kaufmann im eklektizistischen Stil erbaut und wird jetzt als eine Art Heimatmuseum genutzt. Man müsste mehr Zeit haben zur Erkundung der großartig gestalteten Räume und der zahlreichen Exponate!


Das Abendessen, landestypisches Plow sowie Mantys (eine Art Maultaschen) und zum Nachtisch süße Baklavas, wurde in einem privaten Haushalt für uns zubereitet und von uns eingenommen.

Für uns ungewohnt: Wachteleier und Pferdefleisch wurden häufig serviert.

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20.05. 
Samarkand und Weiterfahrt nach Taschkent 

Die aus China stammende Papierherstellung wurde seit etwa dem 9. Jahrhundert auch in Samarkand betrieben. Maulbeerbaumrinde, Baumwolle und Seide waren die Rohstoffe für das historische Seidenpapier. Das noch heute hergestellte Samarkand-Papier beruht auf der Rinde von Maulbeerbaum-Zweigen. Sie wird geschält, gekocht, zerstampft und schließlich als Papier geschöpft und nachgearbeitet. Das sahen wir in der Papierfabrik Meros im Dorf Konigil nahe Samarkand.

Aus dem hochwertigen Papier wird alles Mögliche, bis hin zu Kleidungsstücken, hergestellt.

In der Nachbarschaft des Papierwerks wurde aus Sesam-, Lein– und Melonensamen ein Öl gepresst, das mit hervorragende Eigenschaften beworben wird: 

In Samarkand sind etwa 2 % der Bevölkerung ChristenWir sahen eine russisch-orthodoxe (St. Alexius) und eine römisch-katholische (St. John Baptist) Kirche.



Ulugh Beg, der geniale Astronom, ein Enkel Timurs, lebte und forschte im 15. Jahrhundert in Samarkand. Wir besuchten die Überreste seines Observatoriums und die Informationsstände.



Mit Hilfe des Observatorium wurde das siderische Jahr auf 58 Sekunden genau bestimmt! Das und einiges mehr rechtfertigen sicher diese Ehrung:

Für eine Tagung der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, die wenige Tage vor unserer Reise stattfand, wurde ein eigenes Viertel aus dem Boden gestampft: 



Auf dem Weg zur Nekropole Shohizinda konnten wir Fotos machen, die Samarkand als pulsierende Großstadt zeigen:



Wir sahen auch eine Gedenktafel, auf der Islom Karimov geehrt wird. Karimov, in Samarkand geboren, war schon vor 1991 ein ranghoher Politiker in der UdSSR, wurde dann aber der erste Präsident der unabhängigen Republik Usbekistan. Er starb 2016. 

Die Nekropole Shohizinda (Shahi Zinda) gehört zu den bedeutendsten in Zentralasien. Sie liegt an einem steilen Hang in Samarkand. Der Aufstieg lohnte sich: Wir sahen eine Fülle von großartigen Mausoleen, aber auch einfacheren Grabmalen, die bis auf das 9. Jahrhundert zurückgehen, überwiegend aber aus dem 14. und 15. Jahrhundert stammen.





Samarkand-gesättigt fuhren wir schließlich zum Bahnhof, um über eine 270-km-Strecke mit dem Zug nach Taschkent zu kommen.
Man sieht bei dieser Gelegenheit, dass Usbekisch die Amtssprache ist und deshalb in die oberste Reihe gehört. Die Alltagssprache ist zwar Russisch, das wird aber immer erst in der zweiten Reihe verwendet.

Der Bahnhof Samarkand wirkt modern und aufgeräumt:


Während der Fahrt nach Taschkent sahen wir Gebirgszüge, wohl die Ausläufer des Talas-Alatau:

Wir erreichten den Bahnhof von Taschkent, der Hauptstadt von Usbekistan, mit geschätzten 4 Millionen Einwohnern.

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21.05. 
Taschkent

In Taschkent sieht man viele interessante Gebäude aus jüngerer Zeit neben sowjetischen Kolossalbauten. Für letztere ist das Hotel Uzbekistan, 1974 erbaut, ein Beispiel. Mit einer Timur-Statue davor, war es schon in der sowjetischen Zeit Wahrzeichen der Stadt und Treffpunkt der Eliten.


Das Alisher Navoi-Theater, in den 1940er Jahren erbaut, wird für Opern und Balletaufführungen genutzt.

Wirklich alte Architektur gibt es in Taschkent kaum, weil die Stadt 1966 durch ein verheerendes Erdbeben weitgehend zerstört wurde. 

Zu den großen gepflegten Parkanlagen gehört der Unabhängigkeitsplatz mit beeindruckenden Denkmalen.  Wir zeigen nur eines davon: 

Auf einer Flanierstraße fielen uns die Ausstellungen von Künstlern auf, die sicher gern etwas verkauft hätten:

Gleich daneben wurden große Spielgeräte angeboten, nicht alle nach unserem Geschmack:

Für dieses Mädchen war wohl kaum etwas dabei.


Aber man musste nicht unbedingt etwas kaufen.

Ein besonderes Erlebnis waren zwei Metro-Fahrten. In Zentralasien ist Taschkent die einzige Stadt, die über eine Untergrundbahn verfügt. Diese wurde 1977 eröffnet. Sie ist wohl nach Moskauer Vorbild prächtig ausgestattet.

Die Kosmonavtla-Station ist der sowjetischen Raumfahrt gewidmet. Die Wandbilder zeigen Kosmonauten.


Alisher Navoi (Ali Schir Nawai) war ein Dichter, Mystiker und Politiker, der gelegentlich als Vater der usbekischen Sprache und Literatur bezeichnet wird. Wir haben ihn eben schon als Namensgeber des Theaters erwähnt.  Nach ihm ist eine andere Station der Metro benannt, an der wir sein Bild und seine Lebensdaten sehen:

Natürlich haben wir auch den nach Hazrati Imam benannten Komplex besucht, der auch als Ensemble bezeichnet und als das religiöse Zentrum Usbekistans gesehen wird. Er besteht aus der eigentlichen Hazrati-Imam-Moschee, einer Medrese, einem Museum und einem Mausoleum.
Die Gebäude sind teils erst wenige 10 Jahre alt. 





Die Säulen sollen aus Sandelholz bestehen.
Prächtige Decken:


Selbstverständlich mussten wir auch in dieser Moschee die Schuhe ausziehen und wurden überhaupt über das richtige Verhalten gründlich belehrt:



Gern erinnern wir uns auch an die interessanten und anspruchsvollen Läden:



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22.05. 
Taschkent >> Bischkek/Kirgisistan

Vor dem Abflug nach Bischkek besuchten wir noch den Chorsu-Basar. Das ist ein riesiger Kuppelbau mit viel angrenzendem Gelände rundherum. 

Hier einer der Eingänge. Und die Übersetzung der Front-Beschriftung anschließend. 


Ein paar Fotos von drinnen. Und von der Bäckerei.


Eine Beobachtung am Rande: Fast alle PKWs sind Chevrolets. Der Grund ist, dass der größte Autohersteller Usbekistans eine 2001 begründete Kooperation der Firma Uzavtosanoat und Daewoo (Südkorea) war. Daewoo kam in Schwierigkeiten, General Motors konnte sich einkaufen. So entstand die GM Uzbekistan, die im Weiteren vom Staat über Zölle bis heute sehr begünstigt wurde.


Nachmittags ging’s zum Flughafen, und es wurde geflogen – vom reichlich warmen Usbekistan zum reichlich kalten Kirgisistan.


Manas ist der Flughafen von Bischkek, der Hauptstadt von Kirgisistan.


(Manas war ein mythischer Volksheld der Kirgisen. Er kämpfte im 9. Jahrhundert gegen die Uiguren.) 

Kirgisistan ist, wie auch Usbekistan, 1991 aus der UdSSR hervorgegangen. Heute gilt der Staat als präsidentielle Republik. Seine Fläche ist rund halb so groß wie die der BRD, die Bevölkerung (gut 6 Mio.) ist weniger als ein Zehntel im BRD-Vergleich.
Kirgisistan grenzt an Usbekistan, Kasachstan, China und Tadschikistan. Seine Fläche wird weitgehend vom Tianshan-Gebirge beherrscht, nur ein Fünftel ist landwirtschaftlich nutzbar.
Die Bevölkerung ist zu 75 % muslimisch, zu 20 % russisch-orthodox.
Hier sind das Wappen und das Banner Kirgisistans:

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23.05. 
Bischkek und Kotschkor

Unser Hotel, das Bridges Hotel, zeigte zunächst vornehmlich grüne Umgebung.



Vor dem Regierungsgebäude („Weißes Haus„, Sitz des Präsidenten) ging es sehr nationalstolz zu. Wachsoldaten bewachen die Nationalfahne. Ihre Ablösung war beeindruckend:



Das fand offenbar auch dieser zuschauende Schüler:


Im Hintergrund der Wachsoldaten sieht man die 17 m hohe Manas-Statue.
(Manas war der bereits erwähnte Volksheld.)

Ganz in der Nähe ist der Ala-Too-Platz mit großartigen Gebäuden und Denkmalen. Hier wird auch der Opfer der Tulpenrevolution gedacht, bei der 2005 die Regierung Akajew gestürzt wurde. 


Ein Denkmal für Opfer, diesmal der Unruhen in 2002 und 2010:


Wir waren nicht lange in Bischkek, das über 1 Mio. Einwohner hat und sicher viel Interessantes bietet. Wir wollten nach Kotschkor kommen, um ein einmaliges Nomaden-Erlebnis zu haben. Die 250 km gingen über teils verheerend schlechte Strecken – überall Baumaßnahmen. Von Chinesen wurden schon gute Straßen gebaut, jetzt ziehen die Kirgisen nach.


Kirgisien ist ein sehr gebirgiges Land. Die Ausläufer des Tianshan-Gebirges bestimmen weitgehend das Landschaftsbild.



Stellenweise waren kilometerlange Absperrungen aus offenbar ausgedienten Containerwänden zu sehen. Wir konnten nicht klären, welchen Sinn sie hatten.


Die Berghänge werden vielfach als Werbeflächen genutzt.


Hier kann man noch schwach erkennen, dass die Weidefläche mal Werbefläche war.

Ein Restaurant unterwegs. Religiöse Hinweise über der Theke. Es gibt einen Gebetsraum.



Die Toilette wird originell angekündigt. Bei den Toiletten ist zumeist der europäische Standard nicht gegeben.


Ein Gast zeigte uns mit berechtigtem Stolz seinen Sprößling. Uns wurde gesagt, dass die Kirgisen meist entweder mongolischer oder persischer Abstammung sind. 


Abends, nahe Kotschkor, wurde uns dann nomadisches Leben nähergebracht. Wie baut man eine Jurte? Wie treibt man eine Herde? Wie backt man im Freien Fladenbrot und bereitet Tee? Und schließlich: Wie isst man das Erzeugte in der Jurte, im Schneidersitz? Wir wissen es jetzt. 

Es war ein nasser und kalter, aber spannender Tag!

Kurz zum Geld: Im nächsten Bild ist oben eine usbekische Note,
unten eine kirgisische Note abgebildet:

Jede Note entspricht ca. 5 Euro.
(1 Euro = 10000 usb. SOM,
1 Euro = 100 kirg. SOM, immer ungefähr)

In einem guten Restaurant kostete ein Stück Honigkuchen oder Snickers umgerechnet 1,60 bzw. 2,20 Euro. Ist doch nicht zu teuer…


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24.05. 

Kotschkor >> Yssykköl-See

Nahe Bischkek besuchten wir eine Behinderten-Werkstatt, die zu der von Chamäleon unterstützten Einrichtung Sozialdorf Manas gehört. Eine beeindruckende und förderungswürdige Sache!

Dann wurden uns Steinadler vorgeführt, die zur Jagd dressiert sind. 


Der Höhepunkt war für unser Gefühl eher grausig: Ein Reiter ritt mit einem Adler etwa 5 km ins Gebirge. Sein Kollege ließ unten ein Kaninchen frei. Der weit entfernte Adler kam sofort geflogen und riss es blitzschnell. Er hatte eben Adler-Augen…

Ein Abstecher führte uns in die Märchenschlucht, den Szaska Canyon. Eine große Herausforderung für unseren Fahrer, durch die Schlammwege hindurchzukommen, und für uns, bei Regen die aufgeweichten Hänge zu besteigen. Das Gebirge besteht dort aus sandigem Lehm.
Aber wir suchten ja die Abenteuer.





Die Straßen waren für Achsenbrüche gut. Unser Fahrer nahm sie sportlich. Er schaffte die 200 km in fast 4 Stunden.


Wir erreichten das Nomad Lodge Tamga, ein Jurtencamp am Südufer des Yssykköl-Sees. Alles auf hohem Niveau, weit besser, als wir es etwa aus der Gobi kannten. Schade nur, dass der Regen zahlreiche Durchlässe fand. Trotzdem mussten im Inneren überall die Schuhe ausgezogen werden…


Der Eindruck täuscht: Maximal zwei Personen in einer Jurte!


Der Yssykköl-See ist nach dem Titicaca-See der zweitgrößte Bergsee der Welt. Er liegt auf 1600 m Höhe, ist 180 km lang, 60 km breit und 700 m tief!

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25.05. 

Am Yssykköl-See >> Karakol

Immerhin konnten wir am nächsten Morgen nach einem Blick auf den See das Camp einigermaßen trockenen Fußes verlassen. Es ging weiter nach Karakol.



Übrigens liegt etwas östlich von Tamga, dem Ort des Jurtencamps, in 4000 m Höhe die größte Goldmine Kirgisistans, die Kumtor-Mine. Dort werden jährlich ca. 20 t Gold gefördert. Früher in kanadischem Besitz, geht die Mine seit 2022 in den Besitz des kirgisischen Staates über. Gold ist für Kirgisistan von großer wirtschaftlicher Bedeutung! 

In Karakol besuchten wir die russisch-orthodoxe Kathedrale der Heiligen Dreieinigkeit, die in den 1890er Jahren gebaut wurde – nur aus Holz, ohne Schrauben oder Nägel.



Unter ähnlichen Voraussetzungen – nur Holz – wurde Mitte des 19 Jahrhunderts die wohl bekannteste Moschee Karakols, die Dungan-Moschee, von chinesischen Muslims, „Dungans“, gebaut:



Wir besuchten eine der Filz-Werkstätten, die Frauen Gelegenheit geben sollen, ihre meist sehr bescheidene Situation etwas aufzubessern. Wolle wird entweder nass verfilzt, um daraus beispielsweise Haus-Pantoffeln herzustellen. Oder: In Wollebällchen wird  immer wieder mit Nadeln, die kleine Widerhaken haben, hineingestochen. So wird auf trockenem Wege eine Verfilzung erreicht und es entstehen Tierfiguren.



Es gibt offenbar eine ganze Reihe dieser Felt-Workshops. Wir konnten eine Karte fotografieren, die das zeigt. Die Karte informiert gleichzeitig sehr schön über unsere Reisesituation: Wir kommen vom Jurtencamp in Tamga, unten Mitte. Wir sind in Karakol im Jety-Oguz Felt Workshop, rechts Mitte. Wir umrunden den See weiter entgegen dem Uhrzeigersinn, kommen gleich nach Tepke, später nach Cholpon-Ata, oben halblinks, zur Bootsfahrt, und schließlich wieder nach Bischkek, links außerhalb der Karte.

Neben dem Jety-Oguz Felt Workshop sieht man ein Mahnmal aus sowjetischer Zeit:


Hier ist die örtliche Apotheke


Es war ja der 25. Mai. An dem endet die Schule und es beginnen die dreimonatigen Ferien. Das wird immer riesig gefeiert. Davon konnten wir uns in der benachbarten Schule überzeugen: 


Auf der Weiterfahrt fielen uns ausladende Bienenstände auf:

Bemerkenswert ist, wie die Struktur des Tianshan als Faltengebirge oft hervortrat:

Die sieben Bullen sind angeblich Stoff für viele kirgisische Sagen und Erzählungen. Das gilt auch für Das gebrochene Herz.


Endstation war für diesen Tag die Reina Kench, eine originelle Öko-Ranch, die sich vor allem mit der Aufzucht und dem Training von Polo-Pferden befasst, aber auch Angus-Rinder und Hissar-Fettsteißschafe züchtet. 





Man hatte auch gerade ein Himbeerfeld angelegt, vielleicht 1 ha groß. 


Die Ranch liegt im Ort Tepke, etwas nördlich von Karakol, über 2000 m hoch, mit fantastischer Umgebung: 



Das Holz-betonte Guest House der Ranch war in jeder Hinsicht angenehm.

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26.05. 

 Karakol >> Tschong-Kemin-Tal, Ashu

In der Nähe von Karakol, am Ost-Ufer des Yssykköl-Sees, liegt Nikolai Michailowitsch Prschewalski begraben. Er war Oberst in der Kaiserlich-Russischen Armee, vor allem aber Forschungsreisender, der in vier großen Reisen Zentralasien beschrieb. Bekannt ist er auch durch das nach ihm benannte Pferd, über das wir auf unserer Mongolei-Reise berichtet haben.


Der 1888 hier gestorbene und auf seinen Wunsch hier begrabene Prschewalski wird hier umfangreich geehrt, mit einem gepflegten Park, einem Museum und einigen Denkmalen:




Wir fuhren dann weiter, insgesamt etwa 5 Stunden, am Nordufer des Yssykköl-Sees westwärts bis Tscholponata (Cholpon-Ata). Dort machten wir bei mäßigem Wetter eine Bootsfahrt auf dem Yssykköl-See.



Am selben Ort besuchten wir das Petroglyphen-Freilichtmuseum, eine Art Endmoräne mit mehreren Tausend Steinen, die mit Felszeichnungen versehen sind. Die Gravuren sollen bis auf tausend Jahre v. Chr. zurückgehen und vornehmlich von den Skyten geschaffen worden sein.





Abends kamen wir in unser Gästehaus (Kemin Guest House) im Dorf Ashu. Wir genossen die großartige Umgebung des Tschong-Kemin-Tals.


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27.05. 

 Tschong-Kemin-Tal, Ashu >> Bischkek

Der Fluss Tschong-Kemin (Chon-Kemin) kommt aus den Gletschern in 3200 m Höhe. Er mündet in den Tschui (Chu, Schu) in 1300 m Höhe. Der Tschui, der immerhin fast so lang wie der Rhein ist, versickert letztlich im Bereich der Hungersteppe in Kasachstan.

Wir sind jetzt also im Tal des Tschong-Kemin und werden gleich an seinem Ufer einen Reiterkampf (Ulak Tartisch) erleben, der an Polo erinnert. Anstelle eines Balls wird aber ein mit Steinen gefüllter und dann 35 kg schwerer Ziegenbalg verwendet. Er muss in einen brunnenartigen Kreis geworfen werden.

Die Fahrt vom Guest House zum Kampfplatz war zünftig: 


Dann der Kampf:


Das alles in der wunderschönen Umgebung!


Dann fuhren wir etwa 3 Stunden lang zurück nach Bischkek, um dort im uns ja bereits bekannten Bridges Hotel die letzte Nacht der Reise zu verbringen.
Aber vorher wurde uns noch Einiges geboten. Zunächst waren wir mit viel Spaß unterwegs im Panfilov-Park:






Dann wurden wir in einem guten Restaurant mit gutem Essen versorgt und nebenbei mit kirgisischer Musik sehr angenehm unterhalten:



Es war wieder ein großartiger Tag!

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26.05. 

Bischkek >> nach Hause

Wir flogen von Bischkek nach Istanbul, anschließend nach Frankfurt. Die Bahn brachte uns dann nach Hause.




Es war ein langer Tag, aber der Abschluss einer großartigen Reise!

Danke an den Veranstalter
und an unsere guten Guides, Ka… und Ann… !