Nordsee-Kreuzfahrt

 

Nord-England, Schottland, Norwegen

Eine 12-Tage-Kreuzfahrt mit der AIDAsol 

Oktober 2022

 

So sah die Planung aus: 

Die raue Wirklichkeit war stärker. Die Orkneys mit Kirkwall konnten wegen schweren Wetters nicht angefahren werden, dafür wurde Bergen hinzugenommen. 

Wir hatten eine angenehme Kabine auf Deck 8:

1. Reisetag

Trotz mäßigen Wetters ein paar Fotos zum Abschied von Hamburg und zum Weg bis zur offenen See: 

Das moderne Bürogebäude Dockland hat inzwischen den Rang eines Wahrzeichens.

Deutlicher ist ein Bild aus dem Internet: 

Die Faultürme des Klärwerks Köhlbrandhöft:

Blankenese:

Der Fähranleger Teufelsbrück:

Das Heizkraftwerk Wedel

Die Richtfeuerlinie Blankenese

Hier endete bald unsere Elbefahrt und wir fuhren in die Weite der Nordsee. 

2. Reisetag

Einen Seetag für knapp 800 km brauchten wir bis Newcastle upon Tyne. Das gab Zeit das Schiff kennenzulernen. Die AIDAsol hat Kabinen für knapp 2.700 Passagiere, an Bord waren aber nur ca. 1.800.
Ganz oben, auf Deck 12, sah es so aus: 


Weiter unten, im „Theatrium“ (Deck 9 bis 11), wurde dauernd etwas geboten, u. a. Vorträge zu den nächsten Reisezielen, aber auch hochrangige Konzerte. 

Auf der Fahrt sahen wir immer wieder in der Ferne Windkraftanlagen-Parks

3. Reisetag 

Dieser Tag brachte uns nach Newcastle upon Tyne (300.000 Einwohner) und Gateshead (120.000 Einwohner). Die beiden Städte bilden einen Verbund, der als eine Stadt empfunden wird, weil sie nur durch den Fluss Tyne getrennt, aber durch 10 Brücken verbunden sind.

Newcastle liegt auf der Nordseite des Tyne und ist damit die nördlichste Großstadt Englands.
Die markanteste der Brücken ist die ca. 100 Jahre alte Tyne-Brücke:

Moderner und technisch viel raffinierter ist die ca. 20 Jahre alte Millenium-Brücke:
Sie ist um die Längsachse schwenkbar, so dass bei Bedarf Schiffe durchgelassen werden können.
Ein Bild aus dem Internet zeigt das: 


Die Musik- und Veranstaltungs-Halle The Sage, erbaut von Sir Norman Foster (Reichstag!), ist wohl die Attraktion Gatesheads:

Vom gegenüberliegenden Tyne-Ufer ist ihr Aussehen besonders spektakulär:

Newcastle war früher vor allem durch Kohle-Abbau und -Verschiffung bedeutend und wohlhabend. Viele Gebäude in der Innenstadt zeigen das.

Fenwick ist ein modernes und das vielleicht größte Kaufhaus dort:

Dem 2. Earl Grey – unter anderem Namensvater des mit Bergamotte-Öl aromatisierten Tees, vor allem aber britischer Premierminister im 19. Jahrhundert – ist in Newcastle eine Statue auf einer 41 m hohen Säule gewidmet:

Etwas außerhalb von Gateshead steht seit 1998 der Engel des Nordens, eine Stahlskulptur von Antony Gormley, die an die frühere industrielle Bedeutung der Region erinnern soll. Die Flügelspannweite von 54 m und die Höhe von 20 m machten wegen der dortigen Windverhältnisse ein 20 m tiefes, 500 Tonnen schweres Fundament erforderlich.
Mannshohe Modelle des Kunstwerks waren bei betuchten Sammlern gefragt – der Modedesigner Joop verkaufte 2011 sein Exemplar über Christie’s für 3,4 Mio. Britische Pfund!

Im Internet findet man ein bei besserem Wetter aufgenommenes Detailfoto:

Im Hafen von Newcastle liegen zahlreiche Sportboote,

aber er ist auch ein Industriehafen mit Fährschiffen. 

In der Nähe – nur wenige Kilometer entfernt in der Stadt Sunderland – befindet sich das größte europäische Werk des Autoherstellers Nissan.
Das Foto lässt Ausläufer des Werks erahnen: 

Zum Abschluss ein Hinweis auf die Fußballbegeisterung der Newcastler: Das Stadion gilt als die „dritte Kathedrale“.

4. Reisetag 

Invergordon ist eine Kleinstadt mit nur 5.000 Einwohnern, aber von großer Bedeutung. Sie liegt am Cromarty Firth, einem 30 km langen Nebenfjord des Moray Firth, der großen Bucht an der Nord-Ost-Küste Schottlands. Hier ankerten wir am 4. Tag unserer Reise.

Die Nähe Invergordons zu den großen Ölfeldern der Nordsee begünstigte die Schwerindustrie zum Bau und zur Unterhaltung von Ölbohrplattformen.
Heute sieht man im Hafen vor allem Fundamente für Offshore-Windkraftanlagen

Ein Bild der Salzgitter Mannesmann AG zeigt, wie die Fundamente eingesetzt werden:

Teile des Stadtbildes von Invergordon werden von Öltanks beherrscht:

An unserer Anlegestelle lag diese große Halle, die unser Guide nicht zu erklären wusste: 

Aber das Internet gibt Auskunft: 

Es gibt rund 450 Bohrinseln in der Nordsee! 

Die Dimensionen der Fundamente sind aus der Nähe noch eindrucksvoller:

Eigentlich sollten wir u. a. Cawdor Castle besuchen, dem fälschlich nachgesagt wird, dass es mit Shakespeares Macbeth zu tun hatte. Als richtig gilt, dass Macbeth den schottischen König Duncan I. im 11. Jahrhundert in der früheren Burg Inverness ermordete. 

Cawdor Castle war geschlossen. Hier ist ein Bild aus dem Internet:

Stattdessen wurden wir zum Culloden Battlefield geführt, wo 1746 die schottischen Jakobiter in ihren Autonomiebestrebungen den britischen Regierungstruppen blutig unterlagen. Der Anführer der Briten war der Herzog von Cumberland, Prinz Wilhelm August, ein Abkömmling der Welfen. Die Grausamkeiten nach der Schlacht brachten dem Herzog den Beinamen der Schlächter ein.
Culloden wirkt bis heute nach bei Diskussionen über die Unabhängigkeit Schottlands.

Wir ließen das Schlachtfeld aus und besuchten nur das großzügig ausgestattete Informationszentrum.

An dem Foto wird auffallen, dass dem „Please pay here“ die gleiche Aussage in Gälisch vorangesetzt wurde. Das schottische Gälisch hat wie auch das irische Gälisch keltische Wurzeln. Es wird zwar nur von etwa 1 Prozent der Bevölkerung gesprochen, ist aber Amtssprache und wird deshalb zum Beispiel bei Beschilderungen sehr konsequent eingesetzt. Hier ein paar weitere Beispiele:

Inverness war die Stadt, die wir als nächste besuchten. Ihr Name bedeutet „Mündung des Ness“ (in den Moray Firth). Sie hat etwa 50.000 Einwohner, mit stark steigender Tendenz – sie soll die am stärksten wachsende Stadt Europas sein. 

Unser Besuch in Inverness reichte nur für ein paar Eindrücke. 

Inverness Castle ist etwa 200 Jahre alt. An seiner Stelle stand eine frühere Burg, in der sich das Drama Macbeth abgespielt haben soll.

Der Innenstadtbereich, soweit wir ihn sahen, war eher unauffällig.

Charakteristisch sind, wie auch in England, die Vielfach-Schornsteine

Die episcopale St. Andrew’s Cathedral, auch einfach Inverness Cathedral genannt, beherbergt einen Taufstein von Bertel Thorvaldsen und wertvolle Ikonen, Geschenke des Zaren. 

Bemerkenswert ist das Tympanon!

Die Episcopal-Kirche gehört zu den anglikanischen Kirchen.

In Inverness beginnt der Kaledonische Kanal, der in Westrichtung Schottland durchschneidet, also die Nordsee mit dem Atlantik verbindet. Er ist knapp 100 km lang, nutzt eine Reihe von Wasserstraßen wie den Fluss Ness und den See Loch Ness, braucht aber 29 Schleusen. Er wurde Anfang des 19. Jahrhunderts gebaut – damals weitgehend ohne maschinelle Unterstützung! 

Das legendäre Ungeheuer von Loch Ness hat sich uns nicht gezeigt. Es ist aber immer noch fester Bestandteil der touristischen Werbung.

Wir besichtigten die Ruinen des Urquhart Castle mit besonders schönem Ausblick über den Loch Ness.

5. Reisetag

Wir nutzten den Tag, um sowohl vom Schiff aus zu Fuß Invergordon zu erkunden, als auch Informationen über die Region zu sammeln.

In der Stadt fielen die originell bemalten Hausfassaden auf. Die Hausbesitzer scheinen einander überbieten zu wollen: 


Die schlichte Kirche von Invergordon  ist ein Seefahrer-Zentrum.

Innen wurden wir Kreuzfahrer von der AIDAsol auf einem Bildschirm herzlich begrüßt.

Glenmorangie, die angeblich beste Whisky-Destillery Schottlands am Cromarty Firth, in Tain, konnten wir leider nicht besuchen. Sie produziert 10 Mio. von den etwa 400 Mio. Flaschen Whisky, die in Schottland von ca. 100 Brennereien alljährlich hergestellt werden. 

Das Gerstenmalz wird hier nur leicht getorft, es wird also nur relativ wenig Torf mit-verbrannt, um die beim Darren notwendigen heißen Verbrennungsgase zu erzeugen. Whisky-Kenner schmecken das heraus…

Ebenfalls in der Nähe von Invergordon liegt das ungewöhnlich prächtige Schloss Dunrobin Castle, das von Sir Charles Barry gestaltet wurde, der auch das Parlamentsgebäude in London in der heutigen Fassung gebaut hat. Wir hatten keine Gelegenheit, es zu sehen, wollen es aber wegen seiner besonderen Attraktivität doch erwähnen. Immerhin diente es auch als Drehort für mehrere Rosamunde-Pilcher-Filme…

Schließlich wurden auf dem Schiff noch Informationen über die Orkneys geboten, die wir ja wegen stürmischer See am nächsten Tag nicht anlaufen konnten.
Die Orkneys sind ein Archipel von ungefähr 70 Inseln, von denen Mainland mit der Hauptstadt Kirkwall die bedeutendste ist. Dort wiederum gilt als besonders sehenswert die St. Magnus Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert mit ihrem wuchtigen Portal.

Auf Mainland gab es im 2. Weltkrieg ein Camp 60, ein Lager für italienische Kriegsgefangene. Sie durchbrachen ihre Einsamkeit , indem sie eine Kirche bauten, die als Italian Chapel ein bewegendes touristisches Ziel geworden ist. Außen und innen hat sie nach dem Kriege ihren letzten Schliff bekommen:

Im Bootsgrab von Scar (auf der Orkney-Insel Sanday) aus der Wikingerzeit wurde diese aus Walknochen geschnitzte Skulptur gefunden, die wohl um 900 n. Chr. geschaffen wurde.

Wenige Kilometer von Kirkwall entfernt liegt die umfangreiche jungsteinzeitliche (ca. 3000 v. Chr.) Grab- und Kammer-Anlage Maeshowe. Sie gehört zum Weltkulturerbe. Ihre Stelen und die Wände in den Kammern wurden im 12. Jahrhundert von den Wikingern mit Runen-Inschriften versehen.

Neuzeitlich sind auf den Orkneys die Whisky-Brennereien, die die Frage aufwerfen: Wer trinkt das alles? 

Zeitlos schön sind die Landschaften der Orkneys.


6. Reisetag

Von Schottland nach Norwegen, von Invergordon nach Bergen, musste unser Schiff knapp 800 km zurücklegen. Das brauchte einen Seetag. Wir hatten aber genug Beschäftigung und Unterhaltung an Bord, hatten inzwischen auch sympathische Menschen aus dem Münsterland kennengelernt, so dass Langeweile nicht aufkommen konnte! 

Dabei gab es durchaus Möglichkeiten, die wir aber nicht nutzten: Glücksspiele, Fitnesstraining, Plantschen im Wasser…

In der Ferne sahen wir Bohrplattformen. Eine davon dürfte die Troll A gewesen sein. Im Internet ist zu lesen:
Die Troll A ist die größte Gasförderplattform und gleichzeitig die größte Bohrinsel der Welt. Sie dient der Förderung von Erdgas aus dem Troll-Gasfeld in der norwegischen Ausschließlichen Wirtschaftszone der Nordsee.

Technische Superlative: Die Plattform braucht Hochspannungs-Gleichstrom, der über 70 km von der Erdgasaufbereitungsanlage Kollsnes auf der Insel Oøy zugeleitet wird. 60.000 Volt, 88.000 Kilowatt. Asea Brown Boveri (ABB) hat das realisiert.

Der Seegang war schon recht heftig, aber es sollte zwei Tage später noch dicker kommen…

7. Reisetag 

Wir hatten den ganzen Tag Zeit, Bergen zu besichtigen. Am Vormittag hatten wir uns von einem Führer Einiges zeigen lassen und erkannten schnell: Man bräuchte mindestens eine Woche…
Bergen hat fast 300.000 Einwohner. Es ist die regenreichste Stadt sowohl Norwegens als auch Europas, aber wir kamen überwiegend trocken durch. Der Hafenbereich Bryggen (Landungsbrücken, Kai), früher Tyske Bryggen (deutscher Kai), ist besonders interessant, zumal auch die Festung dort angrenzt. Von ihr haben die  Håkonshalle und der Rosenkrantzturm besondere architektonische und historische Bedeutung. 

Der Rosenkrantzturm ist das markante Gebäude auf dem folgenden Foto. Er repräsentiert 500 Jahre alte Vergangenheit neben praller Gegenwart: Beeindruckende Schiffe ohne Ende…

Ganz in der Nähe ist dort die Standseilbahn zum Fløyen, einem nur gut 300 m hohen Berg. Der Fløyen ist eine der Hauptattraktionen Bergens, er bietet angeblich eine großartige Panoramasicht und sogar ein Freilichtkino.

Bergen ist offenbar eine großartige Stadt, die man hier in der gebotenen Kürze nicht beschreiben kann. Wir bieten nur noch ein paar Eindrücke. 

Häuser am Hafen mit dem bergigen Hintergrund:

Trolle werden variantenreich angeboten:

Edward Grieg, der in Bergen geboren wurde und auch dort starb, wird natürlich auch mit einem Museum und einem Denkmal geehrt.
Vorweg ein bisschen Biographie aus unserem Bord-Fernseher:

Ein paar Meter weiter sieht man die etwas rätselhaft eingerahmte Statue des Bergener Geigers Ole Bull, der im 19. Jahrhundert als Paganini des Nordens galt.

Überhaupt gibt es in der Innenstadt viele beeindruckende Skulpturen

 Hier wird  Snorri  Sturluson  geehrt, ein isländischer Skalde (Dichter) und Politiker aus dem 12. Jahrhundert, der seinerzeit auch Bergen besuchte. 

Die Marienkirche ist eine romanische Basilika aus dem 12. Jahrhundert, die hauptsächlich von den Hanse-Kaufleuten genutzt wurde:

Das folgende Gebäude aus dem 19. Jahrhundert ist keine Kirche, sondern ein Kjøttbasar, ein Fleischbasar, in dem aber auch Restaurants zu finden sind.

Erwähnenswert ist, dass Bergen Pionier bei der Behandlung und Bekämpfung der Lepra war. Es gab eine Leprastation seit dem 15. Jahrhundert, und 1873 entdeckte Hansen in Bergen den Lepraerreger!

Der Regenbogen, vom Schiff aus gesehen, stand für einen Bergen-typischen Abschied von dieser schönen Stadt.

8. Reisetag 

In der Nacht war unsere AIDAsol von Bergen aus ein Stück nach Norden und dann in den Sognefjord, den längsten und tiefsten Fjord Norwegens, gefahren und hatte vor Vik geankert.
Der Fjord erstreckt sich über 200 km landeinwärts. Zu den zahlreichen Verästelungen zählt der Nærøyfjord, der schmalste Fjord Europas, der von unserem Schiff nicht passierbar ist. Wir erlebten ihn trotzdem. Die folgende Karte zeigt den Weg der AIDAsol (blaue Pfeile), des Busses (grüne Pfeile) und dann der MS Fjord Lady (rote Pfeile), mit der wir durch den aufregend schönen Nærøyfjord zurück nach Vik kamen. 

Die Rettungsboote der AIDAsol dienen immer als Tenderboote, die uns bei Bedarf an Land – hier nach Vik – brachten. 

Vik ist eher ein Dorf, es hat etwa 2.000 Einwohner. Wir fanden nur die Kirche von 1877 eines Fotos würdig:

Gern gesehen hätten wir hier die Stabkirche Hopperstad aus dem 11. Jahrhundert, aber das war zeitlich nicht einzurichten.

Die Busfahrt führte uns zunächst durch beschauliche Landschaften.

In ca. 1.000 m Höhe schauten wir auf die Wolken in den Tälern. 
Häufig wurden wir durch Tunnel geführt.

Die meisten Norweger haben angeblich ein Ferienhaus in den Bergen oder am Fjord, im Allgemeinen ohne Strom und Wasser…

Nach etwa zwei Stunden Fahrzeit endete die Busfahrt zunächst am Hotel Stalheim, das aber wegen des anstehenden Winters bereits geschlossen war. Das Hotel ist von einiger Berühmtheit. Kaiser Wilhelm II. war 25 mal hier. Es hat aber auch eine unglaublich schöne Lage zwischen den Bergen, wie auf dem übernächsten Bild aus dem Internet zu sehen ist. 

Im benachbarten Gudvangen stiegen wir um auf die MS Fjord Lady, die uns in etwa zweistündiger wunderschöner Fahrt durch den Nærøyfjord zurück nach Vik brachte.

Wasserfälle überall. Auf den Bergen war schon Schnee zu sehen.

In der Umgebung von Vik kommt die seltene Gesteinsart Anorthosit vor, die wegen ihrer marmorähnlichen Schönheit für architektonische Zwecke gefragt ist, aber auch für die Herstellung von Steinwolle verwendet wird . Sie besteht hauptsächlich aus dem Mineral Anorthit,  ein Calcium-Alumosilikat der Formel Ca(Al2Si2O8).

Hier wird Anorthosit verladen:

Auf der Höhe von Vik erregte dieses Denkmal Aufsehen. Kaiser Wilhelm II. hat es mal gestiftet. Aber es stellt nicht ihn selbst, sondern den legendären Wikinger Fritjof dar!

Das Foto aus dem Internet zeigt ihn deutlicher.

 9. Reisetag 

Eine morgendliche WhatsApp-Nachricht, die SIE an ihre Familie schrieb:
Ich glaube es immer noch nicht so ganz: Wir hatten heute Nacht auf der Fahrt von Vik nach Rosendal Orkanstärke 12, die Wellenkämme schlugen bis zu unserem Balkon auf dem 8. Deck. … Jetzt ist es ruhiger, aber unser Schiff umrundet immer noch die Anlegestelle und kann nicht ankern. Das ist doch mal ein Abenteuer!? 

Gegen 11 Uhr konnten wir endlich mit Tenderbooten an Land gehen. Wir hatten aber einen Ausflug zur Baronie Rosendal gecancelt und beschränkten uns in dem nicht sehr aufregenden Rosendal auf ein bisschen Einkaufen.

Man kann auch an Bord einen Resttag gut verbringen!

 

10. Reisetag

Stavanger hat etwa 150.000 Einwohner. Die Stadt ist durch die Öl- und Gas-Industrie groß, stolz und reich geworden. Wir erkundeten sie vor allem mit dem Hop-On-Hop-Off-Bus.

Die Domkirche aus dem 12. Jahrhundert mit besonders schönen Skulpturen an der Ostseite:

Der ehemalige Feuerwachturm Valbergtårnet.  Wir hielten ihn zunächst für eine Kirche…  

Passend zu seinem früheren Verwendungszweck hat man vom Valbergtårnet einen guten Ausblick über die Stadt. Unser Schiff wirkt von hier aus fast bedrohlich. 

Die Geschützrohre am Valbergtårnet drohen zurück…

Holzbauweise und die Farben Weiß, Rot oder Gelb sind kennzeichnend für norwegische Häuser. 
Hier zwei Restaurants: 

Wie schon in Bergen, fiel uns auch in Stavanger die Fülle von Skulpturen auf. Unsere Beispiele beginnen mit einem Wikinger und enden mit einem Admiral namens Cornelius Cruys.

Norwegische Trachten mit typischem Schmuck, die auch heute noch getragen werden: 

Von unserem Bus aus fielen die eleganten Fahrradweg-Überführungen auf, hier über einen Kreisel:

Hochinteressant fanden wir das Öl-Museum. Es betrifft ja den Nerv Stavangers und ist entsprechend gut gemacht.
Das folgende Bild ist als großes Poster am Eingang des Museums angebracht. Es zeigt die vor Stavanger noch im Bau befindliche Bohr-Plattform Statfjord B sowie rechts das britische Schiff RMS Queen Elisabeth 2, das dort offenbar unterwegs war. Das war in 1980.

Wir ergänzen: Die Plattform war ein Jahr später fertiggestellt, wurde dann von 8 Schleppern 422 km weit in das Statfjord-Ölfeld gezogen. Dabei war die Basis 130 m tief unter Wasser.

Die Plattform B arbeitet dort zusammen mit den Plattformen A und C bis heute. Alle hatten sich trotz gewaltiger Herstellungs- und Betriebskosten nach einem Jahr amortisiert.
Die Geschichte der Öl-Industrie ist voll von unglaublichen Fakten! 

Ein paar Bilder aus dem Öl-Museum sollen die Fülle der Informationen andeuten, die dort geboten werden:

Die Bohrkronen sind mit synthetischen Diamanten besetzt! 

Einiges wurde draußen gezeigt, z. B. eine Überdruck-Kammer. In ihr werden in der Tiefe des Meeresbodens Pipeline-Rohre schweißtechnisch repariert.

Zu den Außenobjekten gehört auch dieses ausgemusterte Bohrgestänge: 

Unter klimapolitischen Gesichtspunkten muss man sich fragen, ob in Stavangers Zukunft das Öl nur noch im Museum Bedeutung haben wird. 

11. Reisetag

Dieser Tag galt Kristiansand, einer schönen Stadt mit gut 100.000 Einwohnern. Das Internet bietet dieses Bild: 

Der Namensgeber der Stadt war Christian IV., der bis 1648 immerhin 60 Jahre lang  König von Dänemark und Norwegen war. Eine Bronzeskulptur zeigt ihn nicht gerade vorteilhaft…

Die Häuser in der Stadt verraten einigen Wohlstand.
Hier sieht man, dass Kristiansand früher passender Christiansand hieß.

Entdeckung der Insellandschaft hieß der Ausflug, den wir mit einem Motorschiff machten. Die Werbung sagt: „In Kristiansand spielt sich das Leben hauptsächlich an der Küste ab. Der Archipel besteht aus Tausenden von Inseln, eine schöner als die andere.“ Ein Bisschen davon sahen wir:

Man braucht Geld und wohl auch Beziehungen, um an den Ufern bauen zu können und zu dürfen – so sagte man. 

In der Ferne sahen wir etwas, das an ein Dino-Skelett denken ließ. Es war aber ein Schiffsaufsatz zum Verlegen von Pipelines:

Die felsigen Ufer beeindruckten:

Zurück im Hafen. Die ehemaligen Getreidesilos werden aufgeschnitten und zu einem Kunst-Haus umgebaut: 

Abschiedsstimmung! 

12. und 13. Reisetag

Wir hatten noch einmal einen Seetag, um die 650 km von Kristiansand bis Hamburg zurückzulegen – die gesamte Fahrstrecke war etwa 3.500 km. Wir hatten also Zeit zum Entspannen und zum Packen der Koffer. Dass die alle am Ende in Hamburg wieder in die richtigen Hände kamen, war schon eine logistische Meisterleistung von AIDA!

Vor der Zug-Heimreise besuchten wir in Hamburg noch die Michaeliskirche, den Michel, die bedeutendste Barockkirche Norddeutschlands.


Es war eine schöne und interessante Reise!